Salomon de la Broue 1552 - 1602

Guérinierèr schätzt nur zwei Bücher über die Reitkunst, dieses und das des Herzogs von Newcastle. Auch der berühmte englische Autor Gervase Makham schätzte ihn hoch ein (“a man of exquisite practice and knowledge”).
Broues Werk, 1593/4 zerst erschienen, ist zu Lebzeiten von Guérinère schon mehr als hundert Jahre alt. Es muss aber noch bekannt und in Gebrauch gewesen sein. Das ist eine bemerkenswerte Tatsache, denn auch im Barock veralteten Bücher schnell. Neuauflagen erschienen 1593, 1602, 1612, 1613, 1620, 1628, 1646,... ).

In der deutschen Literatur wird er wie auch Grisone als brutaler Pferdeschinder abgetan, eine These, die sich für beide Autoren als falsch erweist, wenn man die Bücher wirklich liest und nicht nur alte Vorurteile nachplappert. Zeitgenössische Kritiker bemängeln, dass die Ausführungen Broues nicht leicht verständlich und der Umfang des Werkes (464 Seiten) zu groß (wahrscheinlich daher auch zu teuer) sei. Auf den Seiten 3 bis 10 findet man Sonette, Gedicht, Lobreden seiner Bewunderer, die alle Herrn de la Broue verherrlichen, was um 1600 nicht ungewönlich ist.

Der vollständige Titel lautet: die französische Reiterei
zusammengestellt von Salomon de la Broue, Reitmeister des Königs und des Herzogs von Éspernon
das Werk enthält die prinzipiellen Regeln, die genau beachtet werden sollten um ein Pferd gut auszubilden für das Reiten und den Kampf. Alles in drei Bände unterteilt.
Der Erste behandelt die allgemeinen Übungeninen Regeln und die oben genannten Übungen für die Ausbildung des Reiters.
Der Zweite die neuen und genaueren Einteilungen der schönsten Bewegungen und Lektionen.
Der Dritte beschreibt alle Teile des Pferdemauls und die verschiedenen Wirkungen unterschiedlicher Gebisse, die in OriginalGröße abgebildet werden.

Broue ist Schüler des von seinen Zeitgenossen hochgerühmten Pignatelli, den er sehr schätz und den er vor Kritikern in Schutz nimmt.

Originaltext
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